Ortsgeschichte

Das Gebiet Dietersburg ist seit ca. 3000 v. Chr. besiedelt. Damals herrschte hier jungsteinzeitliche Kultur. Bei Ausgrabungen Anfang des letzten Jahunderts, wurden in der Nähe der Biberschanze 110 Wohngruben mit reichen Funden freigelegt. Abdrücke der Funde sind auch im Heimatmuseum in Pfarrkirchen zu sehen. Später siedelten hier die Römer. Sie trieben Handel, bauten eine Straße und verbreiteten ihre Kultur. Eine Viereckschanze sowie Teile einer Römerstraße wurde zwischen Dietersburg und St. Georgen festgestellt. Aus der Zeit der Völkerwanderung, als unter anderem die Bajuwaren ihre angestammte Heimat verließen und um das Jahr 530 n. Chr. das Rottal besiedelten, haben wir keine nachweisbaren Dokumente für den Raum Dietersburg. Erst später, im Mittelalter, ist von dem Gebiet in und um Dietersburg wieder die Rede. Es war die Zeit, als Ungarn immer wieder ins Reich einfielen und alles zerstörten, was sie nicht mitnehmen konnten. Die deutschen Könige und Kaiser hatten kaum Erfolg bei der Abwehr gegen das kriegerische Volk. Die bayrischen Herzöge verliehen die Gegend um Dietersburg, die von den Ungarn verwüstet war, an die Ebersberger und Chiemgauer, weil diese sich im Kampfe gegen die Eindringlinge besonders bewährt hatten. Zu den Letzteren gehörten die Freien von Baumgarten. Im 11. Jahrhundert wurde von diesen die Dietrichsburg erbaut. Sie überragte an der Stelle, wo heute das Schulhaus steht, das Land. Bewohnt wurde sie wahrscheinlich von den Gefolgsmannen und vom baumgartener Burgherren. Die Gegend war zu dieser Zeit sehr waldreich und bot reiche Beute bei Jagdzügen.

Im 14. Jahrhundert kaufte ein Friedrich Plazinguet von Dietersburg weitere Güter hinzu und baute das Gebiet aus. Die Sage erzählt, dass die Dietrichsburg auch als Raubritterburg missbraucht wurde. Jedenfalls wurde die Burg noch im 14. Jhd. zerstört. Der Besitz, der zu ihr gehörte, ging dann an die Lerbinger. Papo der Lerbinger gründete einen neuen Sitz Dietersburg, den Papnhof (heute Händlmaieranwesen). Er weitete seinen Besitz aus und baute den Raum Dietersburg weiter aus.

 

Vermutlich infolge undeutlicher Aussprache wurde Dietrichsburg im Lauf der Zeit Jedersburg genannt. Diese Name hat sich über einen längeren Zeitraum erhalten. Erst im Jahr 1815 wurde die Klärung der Namensbezeichnung eingeleitet. Die Regierung sprach sich, nach Rücksprache mit der hiesigen Pfarrei, im Jahr 1886 für den Namen Dietersburg aus. Es erging am 31. März 1886 folgende Verfügung des Bezirksamtes Pfarrkirchen: "Seine Majestät der König haben allergnädigst geruht, dass die Ortschaft Jedersburg, dies amtlichen Bezirks, sowie die Gemeinde Jedersburg, zu welcher die Ortschaft gehört, fortan den historischen Namen "Dietersburg" führen soll, was für die Folge zu beachten ist."

1982 beschloss der Gemeinderat zur Erinnerung an die Gemeindegebietsreform, die sich für Dietersburg von 1971 bis 1980 erstreckte, ein Denkmal zu setzen. Unendlich langwierig hart und oftmals scheinbar aussichtslos war dieser Kampf um die Gemeinde und dies sollte auch in einem Denkmal zum Ausdruck kommen. Neben anderen Vorschlägen kam man auf den Gedanken einen rohen, unbehauenen Granitfindling zu setzen. Eingemeißelt wurde darauf das neue Gemeindewappen. Auf der ersten Zeile befindet sich der Name der neuen Gemeinde und in der zweiten Zeile das Jahr des freiwilligen Zusammenschlusses "1971". Abschließend wurden die Namen der früheren Gemeinden Baumgarten, Dietersburg und Nöham gesetzt, die in der Gemeindegebietsreform 1821/22 entstanden und bis 1971 eigenständig waren.